„Ich habe fertig“ – Holger Walke geht in den Ruhestand

„Ich habe fertig“ – Holger Walke geht in den Ruhestand

Zum Ende des Schuljahres musste das Goethe-Gymnasium ein Ibbenbürener Urgestein in den Ruhestand verabschieden: Nach 43-jähriger Lehrtätigkeit – davon insgesamt mehr als drei Jahrzehnte am „Goethe“, das Holger Walke bereits als Schüler besuchte und während seines Studiums der Fächer Biologie und Sport an der WWU Münster als studentische Vertretungskraft unterstützte - würdigte Schulleiter Lars Buchalle in einer Feierstunde den beruflichen Werdegang des Laggenbeckers.

Acht Jahre war Holger Walke nach seinem Referendariat zunächst im ostwestfälischen Petershagen als Studienrat tätig, bevor er 1990 aus familiären Gründen in seinen Heimatort zurückkehrte. Am „Goethe“ hat der engagierte Lehrer, der seine Fächer mit Leib und Seele unterrichtete, zahlreiche Spuren hinterlassen. So hat er die SV in ihrer heutigen Struktur geprägt und den Sport-Seminarraum aufgebaut. In dem Bereich „Sport, Bewegung und Gesundheit“ wurde er 2003 zum Oberstudienrat befördert. Eine gute Vernetzung mit städtischen Gremien kam dem vielseitigen Sportler ebenso wie die Pflege der Vereinskultur zugute, um seine vielen Projekte hartnäckig zu realisieren. Sein hoher fachlicher Anspruch hat ihn verpflichtet, immer im Abitur eingesetzt zu sein. Eine besondere Herzensangelegenheit war ihm der Schulgarten, wo er zusammen mit der I- Frosch-AG ein Forschungs- und Erholungsrefugium geschaffen hat.  

Lars Buchalle hob hervor, dass den Kollegen ein „sympathischer, am Gespräch interessierter Zugang“ auszeichne. „Durch dein lockeres Auftreten bist du für die Kinder, die dich lieben, eine Identifikationsfigur“, so der Schulleiter, der ebenso wie das Kollegium und die Schülerschaft bedauerte, dass eine Ära nun vorbei ist. So hatten sich viele Schülerinnen und Schüler in den letzten Tagen persönlich von ihrem Lehrer verabschiedet.  

Die beiden Fachschaften stellten in einer Rateshow, in der der Kollege Walke als besonderes Exemplar der Spezius „Hominus -Sportbiologicus“ zu erraten war, noch einmal humorvoll die speziellen Qualitäten des Pensionärs heraus.

Holger Walke blickte zufrieden, aber auch etwas wehmütig auf sein langes Berufsleben zurück und hob neben der gesellschaftlichen Relevanz seiner beiden Fächer insbesondere einige außerunterrichtliche Ereignisse, wie z.B. Kursfahrten mit seinen Leistungskursen, Olympia in Berlin, Erfolge seiner Schulmannschaften im Fußball und Handball, hervor. Sein Ausblick machte deutlich, dass von „Ruhestand“ nicht wirklich gesprochen werden kann, denn der umtriebige Biologe hat alleine mit der Pflege seines eigenen großen Biotops nie wirklich Feierabend. Das Kollegium zollte dem Pensionär schließlich mit stehenden Ovationen Respekt.

Kerstin Hannemann