Stellvertretender Schulleiter verabschiedet: „Nu lot diet gut gaun, Reinhard“

Stellvertretender Schulleiter verabschiedet: „Nu lot diet gut gaun, Reinhard“

Windmann geht nach 34 Jahren in den Ruhestand

Am Schuljahresende verabschiedete sich das Goethe-Gymnasium in einer offiziellen Feierstunde von seinem langjährigen stellvertretenden Schulleiter Reinhard Windmann, der nach über 34 Dienstjahren in Pension geht.

Für das Kollegium hatte Bernhard Dierkes bereits am Vorabend die Verdienste Windmanns gewürdigt und dabei humorvoll mit musikalischer Unterstützung der Lehrkräfte die große Wertschätzung aller zum Ausdruck gebracht.

Der Schulleiter Andreas Tangen skizzierte in seiner Ansprache am letzten Schultag zunächst den Werdegang seines Stellvertreters, der zu seiner offiziellen Verabschiedung in der Mensa von seiner Frau und seinen beiden Kindern ebenso wie von ehemaligen Weggefährten begleitet wurde. Nach seinem Studium der Fächer Geographie und Anglistik in Münster und anschließendem Referendariat in Minden kam der gebürtige Mettinger 1979 an das Goethe-Gymnasium. Zusätzlich zu seiner Lehrtätigkeit und dem Fachvorsitz in beiden Fächern war er zunächst verantwortlich für den Bereich der Verkehrserziehung. 2002 übernahm er das Amt des stellvertretenden Schulleiters; neben den traditionellen Verwaltungsangelegenheiten war er auch mit der zentralen Aufgabe der Unterrichtsverteilung betraut, an der er jedes Jahr mit besonderer Akribie über Monate gefeilt hat. Dass ihm die Herausforderung der Organisation eines reibungslosen Unterrichtsablaufs stets gelungen ist, führt der Schulleiter auf Windmanns verbindliche Art und den höflichen, freundlichen Umgangston mit dem Kollegium zurück und greift damit Eigenschaften auf, die von der gesamten Schulgemeinde mit dem zukünftigen Pensionär, der nie viel Aufhebens um die eigene Person gemacht hat, verbunden werden. Hatte Bernhard Dierkes unter anderem im „winning smile“ des Studiendirektors einen Grund für die vertrauensvolle Zusammenarbeit vermutet, kommt der Schulleiter zu dem Schluss: „Verlässlichkeit, Kompetenz, Sachorientierung und Fairness sind Charakteristika deiner Arbeit, die deutlich dazu beigetragen haben, dass du dich einer ganz außergewöhnlich großen Akzeptanz im Kollegium erfreust.“

Nach dem Weggang des früheren Schulleiters Dr. Hans-Joachim Czoske gelang es Reinhard Windmann 2005 souverän, die Schule bis zur Amtseinführung von Andreas Tangen im selben Jahr kommissarisch zu leiten. In persönlichen Worten richtete der Schulleiter seinen Dank an den Kollegen und unterstrich, durch ihn in den letzten acht Jahren eine große, stets verlässliche und loyale Unterstützung erfahren zu haben: „Reinhard, du warst für das Goethe, du warst für mich der ideale stellvertretende Schulleiter.“

Der Schulpflegschaftsvorsitzende Stefan Schmitz ließ es sich nicht nehmen, sich persönlich zu verabschieden und dankte Herrn Windmann im Namen der Eltern für die gute Kooperation.

Die letzten Worte gebührten natürlich dem Pensionär in spe selbst. Er verriet nach einem Rückblick, wie es ihm tatsächlich gelungen ist, das Kollegium für sich zu gewinnen. Offenbar hatte er im Pensionär Wilhelm aus Mettingen einen pragmatischen Ratgeber, wie er mit den „Schoulmesters“ umgehen solle, wenn der „äine sienen ganzen Bonus up äimol affiedn will; den ännern dat Hefte noukieken te full wät und die drüdde nomiddags nicht unnerichten will“: „Du nimms di in de naichsten Dage die Schoulmesters äinzeln vö, vetells 'n schönen Witz, dat se es füste anfanget te lachen, orre du kües drüewer, wat et Nigges in Fußball giv. Gut kümp auk immer an, wenn du seggs, wu schwor seiht doch hätt. Un wenn't dann schellt un seih mit de Gedanken oll half inne naichsten Stunde sind, dann schlöchs du tou. Dann fröchs du, off seih nich doch den naichsten Leistungskurs niemen wolln, odde no eine Klasse, wo se Hefte noukieken müet. Seih dän di domit auk en ganz grautn Gefallen. Ik mot di älik seggen, bi mi häv dat mäistit klappet.“

So bedankte sich der stellvertretende Schulleiter mit einem Augenzwinkern bei dem Kollegium und wünschte dem Goethe- Gymnasium und seiner Nachfolgerin Maria Westermann für die Zukunft alles Gute, bevor die Verabschiedung mit einem Sektempfang und Buffet ausklang und Zeit für persönliche Glückwünsche blieb.

Langweilig wird dem Ruheständler wohl aufgrund seiner Hobbies Musik - sein Talent hat er auch als Mitglied der Lehrerband unter Beweis gestellt - und als Fan des VFL Osnabrück nicht werden. Mit Pensionär Wilhelm bleibt dem Kollegium nun zu sagen: „Nu lot diet gut gaun, Reinhard.“

Kerstin Hannemann