Das „Goethe“ offiziell als Euregioprofilschule ausgezeichnet

Das „Goethe“ offiziell als Euregioprofilschule ausgezeichnet

In der vergangenen Woche wurde das Goethe-Gymnasium als einziges Gymnasium im Kreis Steinfurt in einem Festakt durch die Regierungspräsidentin Dorothee Feller offiziell als Euregioprofilschule zertifiziert.

Eingereicht hatte die Europaschule ihre Bewerbung bereits vor zwei Jahren, aber wegen der Corona-Pandemie konnte die Urkunde für die Auszeichnung „Euregio-Profilschule“ durch den schulfachlichen Dezernenten der Bezirksregierung, Stephan Krems, im März nur in kleiner Runde verliehen werden. Jetzt stand die lang erwartete feierliche Verleihung des Siegels an, zu der insgesamt 28 Schulen aus dem Euregio-Bezirk geladen waren.

 

Dorothee Feller betonte in ihrer Ansprache, dass ihr die Förderung deutsch-niederländischer Begegnungen ein persönliches Anliegen sei. Jede interkulturelle Begegnung sei vor dem Hintergrund zweier Weltkriege auch ein Friedensprojekt. Christoph Almering, Geschäftsführer der EUREGIO, hob hervor, dass das langjährige Engagement der Schulen, die sich für grenzübergreifende Projekte einsetzen, durch dieses Siegel eine verdiente Anerkennung erfahre. „Ich bin dankbar für 76 Jahre Frieden“, so Almering.

Schulleiter Lars Buchalle, der zusammen mit Claudia Mailahn (Mitglied der Fachschaft Niederländisch) stellvertretend für das Goethe-Gymnasium die Auszeichnung entgegennahm, zeigte sich nicht nur beeindruckt von der offiziellen Ehrung unter musikalischer Begleitung des deutsch-niederländischen Schüler*innenchors BlechenPius, sondern auch von den anschließenden Workshops, die die Gelegenheit boten, sich über die jeweiligen Schulprogramme auszutauschen. Hier wurde deutlich, dass mit diesem Label oftmals eine jahrzehntelange Arbeit mit vielen gelungenen Aktionen gewürdigt wird. Auch das Goethe-Gymnasium verankert den euregionalen Gedanken auf vielfältige Weise im Schulalltag. „Neben Praktika in den Niederlanden, Schnuppertagen an Universitäten oder Exkursionen sind hier z. B. auch unser deutsch-niederländisches Grundschulprojekt und der seit mittlerweile zwanzig Jahren etablierte Austausch mit unserer Partnerschule in Nijverdal zu nennen. Dieser Kontakt mit dem Reggesteyn-College beinhaltet viele verschiedene musische, künstlerische und sportliche Projektangebote und bietet so einen Einblick in eine neue Kultur mit anderen Gewohnheiten und Traditionen“, erläuterte Mailahn, wie der Euregiogedanke konkret umgesetzt wird. Sie unterstrich, dass neben dem sprachlichen und interkulturellen Austausch immer auch die Beziehung unter den teilnehmenden Schüler*innen, aber auch unter den Lehrkräften im Fokus stehe. Die wichtige persönliche Begegnung wurde zuletzt in Zeiten von Corona zumindest digital ermöglicht. Ein weiteres Ziel der Fachschaft sei es, den Schüler*innen Perspektiven für alternative Wege nach dem Abitur zu eröffnen, indem etwa Ausbildungs- oder Studienangebote in Grenznähe aufgezeigt würden und die Euregio somit als attraktive Region auch für die berufliche Entwicklung wahrgenommen werde. 

Schulleiter Lars Buchalle sieht in der Zertifizierung einen wichtigen Baustein des Profils als Europaschule: „Uns sind die Partnerschaften mit den Nachbarländern sehr wichtig. Die Begegnung mit einer anderen Kultur, die konkrete Anwendung der erworbenen Sprachkenntnisse sind wertvoll im Sinne von Freundschaft, Offenheit und Toleranz. Wir freuen uns alle darauf, diese Partnerschaften mit Abklingen der Corona-Pandemie wieder voll aufleben zu lassen.“ Von der Erweiterung des bestehenden Netzwerks verspricht sich das Goethe-Gymnasium nun neue Impulse für die Weiterentwicklung des bereits vielschichtigen euregionalen Profils. 

Claudia Mailahn, Kerstin Hannemann