In einer ersten Runde konfrontierten die Moderatorinnen die Bundestagsabgeordneten mit einem Fragenhagel, bei dem jeweils eine Positionierung zu Ja oder Nein gefragt war. Verpflichtender Zivildienst? Schuldenbremse reformieren? Vermögenssteuer einführen? Zu diesen Themen waren sich Karliczek, Coße und Gesenhues erwartungsgemäß nicht in jedem Punkt einig. Ihre Positionen erläuterten sie nachvollziehbar und klar, so dass sich die anwesenden Jugendlichen ein Bild von den Unterschieden zwischen den Parteien machen konnten. Die Jugendlichen interessierten darüber hinaus viele zentrale Bereiche und so forderten sie das Podium auf, Stellung zu nehmen zur Gestaltung und Modernisierung von Bildung, zu Gesellschaft und sozialer Gerechtigkeit, zur Rolle Deutschlands in Europa, zur Wohnraumkrise, der Klimapolitik und der Frage, wie Politik junge Menschen einbeziehen und ansprechen könne.
Letzteres war ein Thema, das die Jugendlichen direkt betraf. Die Absenkung des Wahlalters auf 16 Jahre hielten Coße und Gesenhues für ein wirksames Instrument, um Jugendliche für politische Prozesse in unserer Demokratie zu interessieren. Die Jugendparlamente in den Gemeinden und Städten, da waren sich alle einig, seien ideale Gremien, um sich politisch einzubringen. Karliczek empfahl auch, dass die Jugendorganisationen der Parteien Orte für Jugendliche sein können, an denen sie den politischen Austausch und Diskussionen führen könnten. „Raus aus der Blase,“ forderte sie die Jugendlichen auf, sich nicht nur in den sozialen Netzwerken zu informieren. Der Austausch mit Andersdenkenden sei unabdingbar und fördere neue Ideen in unserer Demokratie.
Abschließend konnten alle Schülerinnen und Schüler im Publikum ihre Fragen stellen. Hier wurde deutlich, dass Fragen der Klimapolitik ein zentrales Anliegen junger Menschen sind. Mit einem deutlichen Appell, wählen zu gehen, schlossen die Bundestagsabgeordneten diese Veranstaltung. „Geht wählen, macht mit. Denn so könnt ihr über eure eigene Zukunft mitbestimmen“, rief Jürgen Coße auf. Und Jan-Niclas Gesenhues unterstrich: „Unsere Lebensversicherung sind Europa, Demokratie und eine gesunde Umwelt.“ Dafür lohne es sich, sich einzusetzen.
Schulleiter Lars Buchalle betonte im Gespräch, dass das politische Gespräch auch im Rahmen der Schule wichtig sei: „Wir nehmen unseren Auftrag ernst und wahr, wenn wir Schülerinnen und Schüler ermöglichen, mit Vertreterinnen und Vertretern der Politik ins Gespräch zu kommen. So kann politische Meinungsbildung gefördert und Politik auch greifbar werden.“