Jugendprogramm „Duke of Edinburgh-Award“ am „Goethe“ zertifiziert - Erster Durchgang erfolgreich abgeschlossen

Jugendprogramm „Duke of Edinburgh-Award“ am „Goethe“ zertifiziert - Erster Durchgang erfolgreich abgeschlossen

Seit Anfang des Jahres können Schülerinnen und Schüler am Goethe-Gymnasium am renommierten Projekt Duke of Edinburgh's International Award teilnehmen, das ihre selbstgesteuerte Persönlichkeitsentwicklung fördert. Nach dem Motto „Du kannst mehr, als du glaubst“ werden Jugendliche ab 14 Jahren unterstützt, durch ein freiwilliges Engagement ihre Talente zu entwickeln und persönlich gesetzte Ziele zu verwirklichen. Dabei geht es nicht um einen Wettbewerb, sondern sie entdecken ihr individuelles Potential, indem sie sich über einen längeren Zeitraum in vier Bereichen engagieren und ihre Erfahrungen dokumentieren: Freiwilligenarbeit, Fitness, Talente und Expedition. Das weltweit anerkannte, inklusive Programm gliedert sich in die Stufen Bronze, Silber und Gold und richtet sich am „Goethe“ an Interessierte ab der Jahrgangsstufe 9.

Ins Leben gerufen wurde die internationale Auszeichnung vor mehr als 60 Jahren von dem Vater des neuen britischen Königs Charles III, Prinz Philip, Herzog von Edinburgh. Heute wird das Projekt in mehr als 130 Ländern angeboten und hat bereits Millionen junger Menschen inspiriert, sich mit ihren Stärken auseinanderzusetzen. Englischlehrer Kai Jackson, der den Duke-Award am „Goethe“ initiiert hat, erläutert die Zielsetzung: „In unseren Jugendlichen schlummern Fähigkeiten und Stärken, von denen sie vielleicht noch nichts ahnen und die im Schulalltag oft unentdeckt bleiben. Viele engagieren sich im schulischen Bereich über den Unterricht hinaus durch die Mitwirkung bei Sportveranstaltungen, bei Theater- und Musikaufführungen oder im Schulsanitätsdienst. Außerschulisch trainieren sie beispielsweise Mannschaften in Sportvereinen. Durch das Programm wird diese ehrenamtliche Tätigkeit gewürdigt und weiter gefördert, denn sie haben die Chance, sich spannende Aktivitäten aus den vier Säulen auszusuchen und sich individuell gesetzten Herausforderungen zu stellen. So werden sie motiviert, neue Aspekte ihrer Persönlichkeit zu entwickeln und entdecken bestenfalls Talente, von denen sie noch nichts geahnt haben. Durch die Gruppe erfahren sie, was es bedeutet, gemeinsam etwas zu erreichen.“

Für die konkrete Gestaltung und Durchführung ihrer Award-Programme sind die Jugendlichen somit selbst verantwortlich, sie werden dabei aber von fünf fortgebildeten Lehrkräften der Schule unterstützt, die sie je nach Programmstufe zwischen 6 und 18 Monaten begleiten. „Durch die Teilnahme wird nicht nur das persönliche Leben bereichert, sondern die geförderten Kompetenzen – wie z. B. Selbstvertrauen, Resilienz, Durchhaltevermögen, Kooperationsfähigkeit, Anpassungsfähigkeit oder Kreativität - können ihnen auch auf dem Arbeits- und Ausbildungsmarkt viele Türen öffnen,“ ergänzt seine Kollegin Barbara Overesch die Vorzüge.

Das hat sich auch in der Schülerschaft schnell herumgesprochen. Waren es im März sechs Schülerinnen und Schüler, die sich im Pilotprojekt an das Bronze-Programm gewagt haben, so haben sich in der letzten Woche für den zweiten Durchgang bereits 22 Interessenten gemeldet. „Die Teilnahme verlangt den Jugendlichen vor allem Eigeninitiative und Durchhaltevermögen ab, was vielen gerade nach der Corona-Zeit nicht immer leichtfällt. Das Bronze-Programm ist kein Selbstläufer, und die Fähigkeiten, die gefördert werden und reifen sollen, sind noch nicht bei allen Jugendlichen gleichsam ausgeprägt“, beschreibt die Lehrerin, dass es in den sechs Monaten auch mal schwierig werden kann. Emily Jackson und Finja Kiesow haben diese Beharrlichkeit bewiesen und konnten am vergangenen Wochenende nach ihrem erfolgreich abgeschlossenen letzten Programmteil „Expedition“ ihren Duke-Award in Empfang nehmen. Die beiden Schülerinnen planten dabei eigenständig eine unbegleitete Expedition mit einer Übernachtung im Freien unter einem bestimmten Thema und machten sich mit Karte, Kompass und Rucksack auf den Weg. Zuvor hatten sie an einer Expeditionsausbildung teilgenommen und Navigieren, Verhalten in der Natur, Teamarbeit und Grundlagen der Ersten Hilfe erlernt. Unter dem Motto „Die Fichten sind dem Tod geweiht“ haben sie auf einer 23 km langen Wanderung, die sie von Leeden nach Riesenbeck führte, die Auswirkungen des Klimawandels auf den Baumbestand im Teutoburger Wald beobachtet und in einer Abschluss-Präsentation dokumentiert. So bestätigten die beiden Teilnehmerinnen, dass man viel erreichen kann, wenn man am Ball bleibt und nicht aufgibt. Beide fassen nun mit Silber die nächste Stufe des Programms ins Auge.

„Überzeugt vom Mehrwert, den das Projekt den Schülerinnen und Schülern bietet, hat sich der Förderverein des Goethe-Gymnasiums schnell bereit erklärt, die Kosten für die Lizensierung zu übernehmen. Auch alle anderen am Schulleben beteiligten Gruppen sind überzeugt von den Chancen, die der Duke-Award bietet“, zieht Schulleiter Lars Buchalle ein positives Resümee des ersten Durchgangs. Weitere Informationen zu dem gemeinnützigen Projekt finden Interessierte auf der Homepage der Schule (www.goethe-gymnasium.eu).

Kerstin Hannemann