Father John Benjamin Moyo zu Besuch am Goethe

Father John Benjamin Moyo zu Besuch am Goethe

Besuch aus Afrika hatte jetzt die Europaschule Goethe-Gymnasium. Father John Benjamin Moyo aus Chitipa, Malawi, besuchte unter anderem eine Klasse 6 und 7 der Englischlehrerin Kerstin Hannemann und des britischen Assistenzlehrers Conor Godsall sowie den Oberstufenkursus Pädagogik, der von Daniel Freude geleitet wird. Der Gast berichtete in englischer Sprache über Bildung, Erziehung und Kultur in dem zentralafrikanischen Land und stellte sich den zahlreichen Fragen der Schüler.

Father John ist katholischer Priester in der St. Ignatius-Gemeinde in Nthalire, die im gebirgigen Norden des Landes gelegen ist. Er baut dort Grund- und weiterführende Schulen auf, denn „in Malawi ist insbesondere die Stärkung von Bildung und der Gemeinschaftserziehung ein Schlüssel zur Entwicklung der Gesellschaft“, weiß der 56-Jährige. Hergestellt hatte den Kontakt der Ibbenbürener Verein „Blickwinkel Afrika“, der den katholischen Priester bereits zum zweiten Mal für insgesamt sechs Wochen nach Deutschland einlud. In Zusammenarbeit mit Father John unterstützt der „Blickwinkel“ unter anderem Mädchen bei der Finanzierung ihrer Schulgebühren.

Die Schülerinnen und Schüler des Goethe-Gymnasiums konnten den begeisterungsfähigen Priester erleben, interviewen und sich von seinen Ausführungen zumindest gedanklich auf den afrikanischen Kontinent entführen lassen. Das Spektrum ihrer Fragen umfasste je nach Altersklasse die persönlichen Lebensumstände des Priesters, die afrikanische Tier- und Pflanzenwelt bis zum malawischen Schulsystem, kulturelle Rituale und Bräuche. Besonderes Interesse galt seinen Eindrücken und Erfahrungen in Deutschland.

„Wir haben ein tolles Gespräch geführt, in dem wir Unterschiede und Gemeinsamkeiten von Deutschland und Malawi abgesteckt haben“, war Oberstufenschülerin Enrica Herbig sehr von der Begegnung mit Father John begeistert. „Die Unterschiede sind so immens und vielfältig, dass sie in ein oder zwei Schulstunden nur ansatzweise zu fassen sind“, berichtete Father John nach dem Dialog mit den Schülern.

Kerstin Hannemann und Conor Godsall zeigten sich beeindruckt, dass ihre Unterstufenklassen aus Eigeninitiative bereits Projekte und Spendenaktionen als Unterstützung geplant haben, die nach den Herbstferien umgesetzt werden sollen. So war auch Father John nach den Gesprächskreisen überwältigt von der Freundlichkeit und dem Interesse der Schüler des Ibbenbürener Gymnasiums und zeigte sich angetan von der Organisation und Ausstattung der Bildungseinrichtung. Zum Abschluss resümierte er: „Die Schüler haben gute Fragen gestellt, und man sieht, dass sie sich mit dem Land Malawi auseinandergesetzt haben.“ Father John regte einen kontinuierlichen Austausch zwischen den von ihm aufgebauten Schulen in Nordmalawi und dem Goethe-Gymnasium an. Abschließend hieß er alle Schüler herzlich ein, nach Malawi zu kommen: „Die Schülerinnen des Internats wären begeistert von einem Austausch.“

Schulleiter Andreas Tangen, der morgens den afrikanischen Gast begrüßt hatte, freute sich über den Besuch: „Es ist für alle Beteiligten bereichernd, einen solchen Austausch im Unterricht zu haben. Oftmals zehren die Schülerinnen und Schüler lange von einer solchen Begegnung.“

Daniel Freude, Kerstin Hannemann